Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ein bewegtes Jahr 2023 geht zu Ende. Ein Jahr, das viele unerwartete gesellschaftliche Herausforderungen mit sich brachte. Groß sind die Veränderungen, die die weltpolitische Lage mit sich bringt. Der andauernde Ukraine-Krieg, der Ausbruch des Krieges in Nahost und immer wiederkehrende Nachrichten über die Folgen des Klimawandels beeinträchtigen unsere Gesellschaft stark. Die damit verbundenen Preissteigerungen und Umweltkatastrophen machen auch vor der eigenen Haustür leider keinen Halt.

Vor uns liegt die besinnlichste Zeit des Jahres. Eine Zeit, in der wir einmal mehr daran erinnert werden, dankbar zu sein für all das, was unser Leben bereichert und lebenswert macht. Denn auch wenn Kriege die Welt erschüttern und Katastrophen wüten, müssen wir gerade jetzt als Gesellschaft zusammenhalten. Das Bewusstsein für eine gemeinsame Welt und das Bestreben, diese bestmöglich für uns alle zu gestalten, sollten wir uns dabei immer wieder vor Augen führen.

Jetzt ist es wichtig und gut, dass die Hektik etwas nachlässt, die Tage ruhiger und beschaulicher werden. Die Weihnachtszeit ist die Zeit der Besinnung und der Zeit, um rückblickend auf das alte Jahr zu schauen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen.

Die Verwaltung hat sich mit vielen Themen beschäftigt, die für unsere Zukunft wichtig sind. Eine Vielzahl von Projekten wurden auf den Weg gebracht, einige davon möchte ich an dieser Stelle kurz erwähnen:

Das größte gegenwärtige Projekt der Gemeinde ist der Erweiterungsbau der Grundschule Sötern. Für den Bau, bei dem vor allem das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielt, haben wir saarlandweit viel Lob und Anerkennung erhalten. Wir sind froh, dass die Räumlichkeiten bereits zum Beginn des neuen Schuljahres mit Leben gefüllt werden konnten. Die Arbeiten werden Mitte des neuen Jahres abgeschlossen sein, sodass dann das komplette Areal auf einem sehr zeitgemäßen Stand sein wird.

Auch im Bereich der Kindergärten wird weiter investiert. Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Kita- und besonders auch Krippenplätzen, wurde die Entscheidung getroffen, einen fünften kommunalen Kindergarten in Wolfersweiler zu bauen. Ab dem Frühjahr werden die Kinder in einem Gebäude in Containerbauweise vorübergehend untergebracht. Die Planungen für einen Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule sind bereits angelaufen. Ebenso soll der zweite Bauabschnitt zur Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte in Selbach erfolgen.

Am 26. Oktober wurde die Gemeinde Nohfelden als Gewinnerkommune im Projekt „Gemeinsam aktiv. Mobil in ländlichen Räumen“ ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Jury war der Ansatz der Gemeinde, mehrere unterschiedliche Maßnahmen parallel zu forcieren. Hierzu zählen insbesondere die Auszeichnung als „Fahrradfreundliche Kommune“, das Radverkehrskonzept der Bau des „Bahnradweg Sankt Wendeler Land“, die regelmäßige Teilnahme an der Aktion „Stadtradeln“ und die Errichtung von Fahrradabstellanlagen am Bahnhof Türkismühle. Besonders erfreulich war auch der Besuch unserer Partnergemeinde Balingore (Senegal) im Juni. Gemeinsam wurden mit Dr. Youssouph Sane und seinen zwei Kollegen die Möglichkeiten und Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung erörtert. Die aktuellen Entwicklungen führen deutlich vor Augen, dass die Emission von CO2 dringend reduziert werden muss. Ebenso wurden konkrete neue Projekte im Bereich der Trinkwasserversorgung besprochen, die inzwischen schon teilweise umgesetzt wurden.

Bei der Umsetzung eigener Projekte vor Ort ist die Gemeinde stets bemüht, erneuerbare Energien in Form von Photovoltaik und Windenergie zum Einsatz zu bringen.

Um die Aufenthaltsqualität in den Ortsteilen der Gemeinde zu erhöhen, wurden in den Ortsmitten in Mosberg-Richweiler und Sötern verschiedene Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung umgesetzt. Beide Plätze konnten dieses Jahr mit einer kleinen Feier eingeweiht werden. Aktuell laufen die Baumaßnahmen zur Inwertsetzung der Dorfmitte in Selbach, 2024 kann mit der Gestaltung des Dorfplatzes in Eckelhausen begonnen werden. Zwischenzeitlich liegen auch die Pläne für mehrere Flächen in der Dorfmitte in Wolfersweiler vor. Einst leerstehende Gebäude wurden bereits abgerissen sodass auf den entstandenen Freiflächen weitere gestalterische Baumaßnehmen ergriffen werden können. Durch die Umgestaltung der Plätze zu öffentlichen Begegnungsflächen für die Dorfbevölkerung werden sowohl die Ortsbilder optisch aufgewertet, als auch das dörfliche Vereins- und Gemeinschaftsleben gestärkt.

Im Rahmen der Dorfentwicklung stehen für 2024 weiterhin die Planungen zur Sanierung und Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses in Selbach an. Die Errichtung des Zwischenbaus des Dorfgemeinschaftshauses und der Kindertagesstätte in Bosen haben bereits begonnen. Mit der umfangreichen Erneuerung der Köhlerhalle kann erst im kommenden Jahr begonnen werden. Die Förderung aus Mitteln der Bundesregierung zur Sanierung der Köhlerhalle hat sich bislang leider als überaus zeitaufwendig gestaltet.

Mit der Erschließung der Neubaugebiete Haydnweg in Türkismühle und Zum Meilerblick in Walhausen ist es der Gemeinde gelungen, neue Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen.

Ebenso wurde im Tiefbau stark investiert. Bereits seit Oktober wird am Projekt „Fremdwasserentflechtung Primstalerstraße“ gebaut. Durch den Neubau eines Regenwasserkanals wird der bestehende Mischwasserkanal zukünftig deutlich entlastet. Über die Fremdwasserentflechtung hinaus werden im kommenden Jahr weitere umfangreiche Bauarbeiten an Straße und Bürgersteigen in der Primstalerstraße ausgeführt. Ich bitte Sie um Verständnis, dass es hier zu starken verkehrlichen Einschränkungen kommen wird.

Ein Großteil der Arbeiten zum eigenwirtschaftlichen Ausbau des Deutschen Glasfasernetzes konnten in diesem Jahr ausgeführt werden. Der Abschluss des Ausbaus ist für 2024 vorgesehen. Wir sind froh darüber, dass die Bundesregierung einen Zuschuss von 3,5 Millionen Euro gewährt hat, damit auch in den Bereichen, die nicht eigenwirtschaftlich ausgebaut werden können (Eiweiler), Glasfasernetz bis an die Häuser verlegt werden kann.

Im touristischen und kulturellen Bereich tut sich ebenfalls einiges: der neue Bahnradweg Sankt Wendeler Land, dessen Herzstück durch die Gemeinde Nohfelden verläuft, wurde am 7. Mai offiziell eröffnet. Durch die Eröffnung des Burgspielplatzes in zentraler Lage in Nohfelden konnte die Gemeinde, insbesondere für Familien mit Kindern, ihre Attraktivität steigern. Im Zentrum des Spielplatzes befindet sich eine große Ritterburg-Spielanlage, die mit zahlreichen Spiel- und Kletterangeboten ausgestattet ist. Es ist schön zu sehen, dass sich die Übernachtungszahlen in unserer Gemeinde, die während der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns stark zurückgegangen sind, wieder auf das ursprüngliche Niveau eingependelt haben.

Die Aufnahme von Geflüchteten stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Umso erfreulicher ist es, dass es uns gelungen ist, genügend Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um alle Geflüchtete unterzubringen.

Es freut mich besonders, dass der Gemeinde nach wie vor ehrenamtliche Unterstützung und Spenden für diesen Personenkreis zugutekommen. An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei allen Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die sich im Gemeinwesen engagieren. Der ehrenamtliche Einsatz in Vereinen, Verbänden, Kirchen und Institutionen bilden die Grundlage einer aktiven und vielseitigen Gemeinde, in der viele Interessen und Freizeitmöglichkeiten ihren Platz haben. Danke an alle, die sich für andere einsetzen und dabei helfen, die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.

Ein neues Jahr heißt auch neue Hoffnung. Lassen Sie uns mit Zuversicht und Vertrauen ins Neue Jahr gehen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedliches und gesundes Jahr 2024.

Viele Grüße

Andreas Veit
-Bürgermeister-