Mit ihren großen Blättern u. riesigen weißen Doldenblüten wirkt diese Pflanze wie der große Bruder unseres heimischen Wiesenbärenklaus. Er wurde im 19 Jahrhundert als dekorative Zierpflanze in Mitteleuropa eingeführt. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Besonders Imker verbreiteten die Pflanze wegen ihrer großen Blütentracht als Bienenweide.

Beschreibung der Pflanze
• Größe: bis zu 4 m; Durchmesser der weißen Blütenstände:
50 – 100 cm;
• Blätter: sehr saftige eingeschnittene Blätter – bis 1 Meter lang, mit Stängel bis 2 Meter hoch;
• knotiger hohler Stängel – Durchmesser bis 10 cm;
• große, unregelmäßig geformte Wurzelknolle ähnlich der Sellerieknolle;
• jeder Blütenstand kann bis zu 4.000 Samen bilden, die nach etwa 2 Wochen keimfähig sind. Die Samen sind dann dunkel gestreift;
• die einzelne Pflanze ist eine 2 bis 5-jährige Staude, die nach der Samenbildung an Erschöpfung der Wurzelknolle von selbst wieder eingeht. Die Samen sind jahrelang keimfähig.

Warum ist diese Pflanze so gefährlich?
1. Von der Pflanze geht eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung aus. Der austretende Pflanzensaft führt in Verbindung mit dem Sonnenlicht zu schweren Verbrennungen u. langwierigen allergischen Hautreaktionen. Die betroffenen Hautstellen verfärben sich bräunlich u. reagieren unter Lichteinwirkung mit Verbrennungen 1. Grades (Rötungen) u. 2. Grades (Brandblasen), die in schweren Fällen erst nach Wochen abheilen, wobei Narben zurückbleiben.
Besonders Kinder sind durch die Pflanze gefährdet, wenn sie aus den hohlen Stängeln Blas- oder Fernrohre bauen oder beim Spielen mit der Pflanze in Berührung kommen.
Wäscht man den Pflanzensaft unmittelbar nach Kontakt mit Wasser ab, besteht meist keine größere Verletzungsgefahr.
2. In großen dichten Beständen verdrängt die Pflanze die heimische Vegetation. Da der Riesenbärenklau keine natürlichen Feinde hat, stößt seine Ausbreitung an keine natürlichen Grenzen. Besonders problematisch ist dies an Fließgewässern.
Jeder Grundstückeigentümer muss sicherstellen, dass von seinem Grundstück keine Gefahren für die Allgemeinheit ausgehen. Besondere Gefahrenstellen sind z. B. Kindergärten, Schulen, Wanderwege.

Schutzkleidung u. Werkzeug
Bei der Bekämpfung der Pflanze sollte in jedem Fall ein Rundumschutz durch die Bekleidung gewährleistet sein: Overall, Handschuhe mit Stulpen u. eine Schutzbrille gehören dazu.

Regulierung/Bekänpfung – Was kann man tun?
Erfolgsversprechende Maßnahmen sind:
Ausgraben der Pflanze beim Austrieb im April oder bei Jungpflanzen Ende Oktober. Abstechen der Wurzel 10-15 cm unterhalb der Erdoberfläche. Eine Nachkontrolle ist unbedingt erforderlich.
• Kappen der Frucht- u. Blütendolden nach der Vollblüte im Juni/Juli, aber noch vor der Ausreifung des Samens. In dieser Zeit muss man sich vor dem Pflanzensaft schützen. Eine Nachsorge ist wichtig, um zu verhindern, dass sich die Pflanze über Notblüten fortpflanzt.
• Jeder scheinbar beseitigte Bestand muss noch eine längere Zeit weiter beobachtet werden, da im Boden vorhandene Samen auch nach mehreren Jahren noch keimfähig sind.
Die Gemeinde Nohfelden ist bei der Entsorgung der Pflanzen/des Schnittgutes behilflich! Anlieferung muss in verschlossenen Tüten/Säcken (luftdicht) erfolgen.
(Vorherige Anmeldung: Tel. 06852/1660, Gemeindebauhof)

Weitere Infos/Flyer bzgl. Riesenbärenklau:
Bau- und Umweltamt der Gemeinde Nohfelden, Tel. 06852/885-213
http://www.saarland.de/121049.htm